Janusz Korczak
Ein besonderer Namensgeber
Janusz Korczak (geboren um 1878) verdient Respekt, weil er mit „seinen“ Waisenkindern in den Tod ging (wahrscheinlich im August 1942), anstatt sich zu retten, obwohl der bekannte Arzt, Schriftsteller und Pädagoge über die Beziehungen verfügte, die ihm dies ermöglicht hätten. Er aber blieb bei „seinen“ Kindern, um die er sich zuvor schon lange Jahre als Leiter eines Waisenhauses in Warschau vorbildlich kümmerte. Für uns heute besonders anregend bleiben seine vielen Ideen im Umgang mit den Waisenhausbewohnern.
Ein Name, der das Schulleben bereichert
Wir können uns an seinen Kinderrechten orientieren, die Korczak auch im Alltag umsetzte. Beispielhaft sei hier etwa das Kameradschaftsgericht genannt oder der hohe Grad an Selbstverantwortung und Selbstorganisation im Waisenhaus. In unserer Schule findet sich dieser Gedanke bei den Streitschlichter*innen wieder oder auch im Klassengericht – die Schüler*innen versuchen, Konflikte selber bzw. mit der Hilfe ausgebildeter Mitschüler*innen – zu regeln. Mentor*innen aus der Jahrgangsstufe 10 unterstützen die neuen Schüler*innen in der Jahrgangsstufe 5, andere versuchen als „Cops“ oder im Rahmen des Projekts „Soziale Verantwortung“ an unserer Schule eigene Ideen zu entwickeln oder Verbesserungen durchzusetzen. Neben den Streitschlichter*innen handeln einige weitere Arbeitsgemeinschaften im Sinne unseres Namensgebers, genannt sei hier das Kinderrechtsteam, die Eine-Welt-AG oder die Schüler*innenzeitung. Erwachsene, die Achtung vor dem Kind entwickeln und es ernst nehmen, trauen ihm viel Selbständigkeit und Eigenverantwortung zu.
Der Janusz-Korczak-Arbeitskreis
Um grundlegende Gedanken Korczaks lebendig zu halten und weiterzuentwickeln, gründete sich schon vor fast elf Jahren der Janusz-Korczak-Arbeitskreis, bestehend aus Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern. Seither institutionalisierte sich der Janusz-Korczak-Gedenkabend, der alljährlich um den Holocaust-Gedenktag (27.1.) herum stattfindet sowie die Korczak-Preisverleihungen für besonderes Engagement zum Schuljahresende. Der Arbeitskreis organisierte anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Schule eine Fahrt nach Auschwitz und möchte erreichen, dass eine solche oder vergleichbare Reise ebenfalls fest zu unserem Schulangebot gehört. Auf Korczaks Spuren fuhren Schüler*innen schon einmal nach Warschau und Treblinka. Der Arbeitskreis stellt außerdem Material zu Korczak zur Verfügung und ordert wichtige Bücher von und über Korczak. So können sich Schüler*innen informieren oder die interessanten literarischen Werke – darunter auch Kinder- und Jugendbücher – lesen. Im Unterricht spielt das Thema häufig eine Rolle (etwa als Thema in Religion, Deutsch oder Geschichte). Weitere Projekte und Aktionen sind geplant, etwa gegen Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt. Seit nunmehr 15 Jahren regt Korczaks Leben und Werk uns an und so soll es bleiben!