Gedenkstättenfahrt der JKG nach Auschwitz
Vom 07.01.2025 bis zum 11.01.2025 fuhren wir mit vierzehn Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 10 und EF in Begleitung von Frau Linden und Frau Schmidt nach Polen, um auf Einladung von Schulministerin Feller die Gedenkstätte Auschwitz zu besichtigen und der Opfer des Holocaust zu gedenken. Vor Ort in Krakau, wo unsere Gruppe untergebracht war, stieß auch unser Schulleiter Herr Fischer zu uns.
Nach der langen Anreise und dem Einchecken im Hostel begann der zweite Tag der Gedenkstättenfahrt zunächst mit Freizeit in Kleingruppen. Wir erkundeten individuell die schöne Stadt Krakau. Nachmittags traf unsere Gruppe dann mit Frau Feller, der Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, und ihrer Delegation zu einer gemeinsamen Führung durch das jüdische Viertel Kazimierz zusammen. In zwei Gruppen wurden wir durch das Stadtviertel geführt. Trotz des strömenden Regens gab es viele interessante historische Gebäude zu sehen und wir bekamen einen Einblick in die Geschichte und Kultur der jüdischen Gemeinde. Anschließend lud die Bildungsministerin unsere Gruppe zu einem gemeinsamen Essen im jüdischen Restaurant „Ariel“ ein.
Am nächsten Morgen begann für uns ein emotional aufwühlender Tag. Zusammen mit der Delegation des Ministeriums fuhren wir mit dem Bus nach Auschwitz, wo wir um 9 Uhr vom stellvertretenden Direktor des Museums Auschwitz-Birkenau begrüßt wurden. Danach wurde unsere Gruppe in einem ersten Workshop auf die Führung über das Gelände des Stammlagers und des Vernichtungslagers Auschwitz-II-Birkenau und das, was wir dort sehen würden, vorbereitet. Die Führung begann um ca. 11 Uhr, wir erfuhren vieles über die Geschichte der Häftlinge, ihre Lebenssituation im Lager, die ungleiche Behandlung der Insassen, kurzum: Wir erhielten einen Eindruck von der Grausamkeit, die die Nationalsozialisten in ihren Arbeits- und Vernichtungslagern verbreiteten. Schließlich endete unser Besuch der Gedenkstätte mit einem weiteren Workshop zur Nachbereitung und Verarbeitung der schrecklichen Bilder, die wir gesehen hatten. Wir setzten uns nochmals mit den Eindrücken auseinander, die uns am stärksten in Erinnerung geblieben waren. Oft wurde erzählt, dass die großen Sammlungen von Habseligkeiten der Insassen wie beispielsweise Schuhe, Brillen, Prothesen, Töpfe, Kinderschuhe, Koffer und Haare die erschreckend hohen Opferzahlen begreifbarer machten und daher am meisten im Gedächtnis blieben.
Auf der Busfahrt zurück zum Hostel blieb es ziemlich still; es schien, als würden alle das Erlebte auf ihre eigene Art und Weise verarbeiten. Das Gesehene schien auch am Abend noch nachzuwirken.
Am letzten Tag der Reise besuchte unsere Gruppe noch einmal die Gedenkstätte Auschwitz und arbeitete in einem abschließenden Workshop unter anderem an einem Zeitstrahl, der erläuterte, wie der Antisemitismus sich systematisch in Deutschland aufbaute. Der Rest des Tages stand uns zur freien Verfügung und die meisten nutzten die Zeit, um sich noch ein letztes Mal die Stadt anzusehen, bevor am Samstag die Rückreise nach Neuss angetreten wurde.
Diese Reise war für alle Teilnehmer*innen ein tief erschütterndes Erlebnis, welches ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Eine solche Gedenkstättenfahrt ist natürlich mit einer emotionalen Schwere verbunden, trotzdem ist es unserer Ansicht nach ein Muss, dass solche Fahrten öfter stattfinden.
Lars Pohl und Ole Seidel (EF)
Fotos: Danke an das Ministerium für Schule und Bildung für die Fotos!