Sprint - Sprachförderung international
An der Janusz-Korczak-Gesamtschule werden Schüler*innen, deren Migration nach Deutschland vor kurzem erfolgte und die noch keine oder für den Besuch einer Regelklasse nicht ausreichende Deutschkenntnisse vorweisen können, in Form eines teilintegrativen Modells beim Erlernen der deutschen Sprache gefördert. Dies bedeutet, dass die Schüler*innen einerseits ab dem ersten Schultag eine Regelklasse besuchen, innerhalb derer sie in unterschiedlichem Umfang dem fachspezifischen Unterricht folgen, und andererseits zusätzlich eine spezifische Sprachförderung in der sogenannten Sprint-Gruppe („Sprachförderung“ „international“) erhalten. Die Lerngruppe setzt sich jedes Jahr aufs Neue aus Schüler*innen verschiedenster Länder zusammen und ermöglicht den Kindern und Jugendlichen sowohl das Erlernen der deutschen Sprache bzw. die Erweiterung vorhandener Sprachkenntnisse als auch die erste Orientierung in ihrer neuen Heimat und an ihrer neuen Schule. Dabei steht der Name der Lerngruppe symbolisch für das Anstreben guter und schneller Lernfortschritte sowie eine gelungene und rasche Integration in die Regelklassen.
Die Zusammensetzung der Gruppe ist zumeist sehr heterogen. Die Schüler*innen sind verschieden alt, haben unterschiedliche Herkunftsländer sowie Muttersprachen und verschiedene religiöse und kulturelle Hintergründe. Zudem verfügen sie meist über sehr unterschiedliche Vorkenntnisse in der deutschen Sprache. Folglich haben die Lernenden, die der Sprint-Gruppe zugeordnet sind, individuelle Stundenpläne. Sie sind unterschiedlichen Regelklassen zugeordnet und besuchen je nach Ermessen und Absprache der Klassen- und Sprintlehrer*innen die Fördergruppe mit unterschiedlicher Stundenzahl. Grundprinzip des gemeinsamen Lernens ist ferner eine dezentrale Unterrichtssituation, die dieser Heterogenität Rechnung trägt und die individuellen Vorkenntnisse, Lernerfahrungen und -fähigkeiten der Schüler*innen berücksichtigt. Anhand individueller Wochenplanarbeit werden dabei sprachliche Kompetenzen in zunehmend komplexer werdenden Zusammenhängen und gleichermaßen in allen Fertigkeitsbereichen des DaZ-Unterrichts vermittelt.
Das Hauptziel des Unterrichts besteht darin, den Lernenden die deutsche Sprache gemäß des Europäischen Referenzrahmen zum Erlernen einer Fremdsprache so zu vermitteln, dass sie in der Lage sind, dem Unterricht in den Regelklassen zu folgen. Die Schüler*innen sollen innerhalb von 2 Schuljahren das Sprachniveau A2 erreicht haben und schnellstmöglich vollständig in ihre jeweiligen Regelklassen integriert werden, sodass die Erlangung eines Schulabschlusses angestrebt werden kann. Die Anwesenheitszeiten in der Sprint-Gruppe verringern sich demzufolge halbjährlich entsprechend des Lernstandes und der individuellen Fortschritte der/des betreffenden Lernenden zugunsten des Unterrichts in der Regelklasse.
Zudem werden die Lehrer*innen der Sprintgruppe während der Unterrichtszeit durch ehrenamtliche Seniorenhelfer*innen von der „Bü.NE“ sowie Integrationshelfer*innen unterstützt, die unter anderem landeskundliche Projekte zu Themen wie z.B. Integration, Ernährung, Orientierung in der Stadt, Freizeitmöglichkeiten in der Stadt, etc. durchführen.